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Frankreich an Rhein und Neckar entdecken

Broschüre zeigt 30.000 Jahre Beziehungsgeschichte in 30 Objekten

Keramik der La-Hoguette-Kultur

Im Jahr 1980 wurde in Mannheim-Wallstadt eine der ältesten Siedlungen auf Mannheimer Boden ausgegraben. Gefunden wurde dabei auch diese Scherbe mit einer bandförmigen, aus kleinen Einstichen bestehenden Verzierung, typisch für die sogenannte La-Hoguette-Kultur, benannt nach ihrem ersten Fundort im Departement Calvados in der Normandie. Es ist eines der 30 Objekte, die anschaulich zeigen, wie vernetzt die Siedlungen der Menschen im 6. Jahrtausend v. Chr. bereits waren.

Deutschland und Frankreich verbindet eine lange und wechselvolle, aber immer intensive Beziehung – wie das eben so ist, wenn man im Sandkasten Europa ganz nah beieinander spielt. Lange Zeit hat man vor allem die gegenseitigen Vorurteile, die Konkurrenzen und die ganz handfesten Konflikte sehen wollen, die großes Leid über die Menschen auf beiden Seiten der heute erfreulich offenen Grenze gebracht haben. Natürlich darf dieses Leid nicht vergessen werden – und natürlich auch nicht die Verbohrtheit, die es hervor gebracht hat. Aber man darf auch nicht die vielen großen und kleinen Kooperationen, das Miteinander und die ganz alltäglichen Austauschprozesse vergessen, die beide Länder über Jahrhunderte aneinander gebunden haben. Und nicht zuletzt: Die Zeit, in der es noch kein Deutschland und kein Frankreich, keine Grenze und trotzdem jede Menge greifbare Verbindungen zwischen jenen Regionen gab, die die heutigen Nachbarstaaten ausmachen.

30.000 Jahre in 30 Objekten

Die kostenfreie Broschüre „Frankreich an Rhein und Neckar“ macht diese gemeinsame, 30.000 Jahre und mehr andauernde Geschichte sichtbar – in 30 ausgewählten Objekten aus der Region. Es sind französische ‚Gäste‛, die auf die eine oder andere Weise hier verblieben sind, aber auch geronnene Wahrnehmungen der westlichen Nachbarn in Texten, Bildern und der Aufnahme neuer Techniken, Stile, Ideen. Sie erinnern an konkrete Ereignisse, Episoden und Zeitläufe – aber eben auch an französische Mentalitäten, Handwerkskunst und Warenwelten. Mit ideenreichen Zeichnungen belebt Annika Frank (Mannheim) die Broschüre zum Leben.

Deutsch-französisches Erbe für zukünftige Generationen bewahren

Bei der Auswahl ließen sich die Herausgeber Prof. Dr. Hiram Kümper, Universität Mannheim, und rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl von der bunten Vielfalt der Manifestationen französischer Kultur in der Region Rhein-Neckar leiten. Und so sind ebenso möglichst viele Epochen berücksichtigt worden wie möglichst unterschiedliche Objekttypen – und nicht zuletzt: auch unterschiedliche Museen, Bibliothek und Archive. Denn auch das zu zeigen war unser Anliegen: Wie reich unsere Region an großen und kleinen Gedächtnisinstitutionen ist, die genau dieses deutschfranzösische Erbe für zukünftige Generationen bewahren. Ihre Bedeutung kann kaum unterschätzt werden. Und so können Hefte wie dieses immer wieder auch zeigen, warum es wertvoll und nötig ist, dass Gesellschaften sich solche Institutionen leisten, sie unterstützen und ernst nehmen. Natürlich bleibt jede Auswahl trotzdem subjektiv und auf gewisse Weise auch von Zufällen behaftet, die der Alltag und das Leben schreiben. 

Ermöglicht durch die Förderung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst BadenWürttemberg im Rahmen des Mikroprojektefonds der Partnerschaftskonzeption Baden-Württemberg und Frankreich

Die Broschüre liegt kostenfrei in den Ausstellungshäusern der Reiss-Engelhorn-Museen aus und ist auch als kostenfreies Download erhältlich:

zum Download

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