Gemeinsam mit 26 weiteren Museen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim anlässlich der diesjährigen Jahreskonferenz der Direktorinnen und Direktoren der Ethnologischen und Weltkulturen-Museen und Sammlungen im deutschsprachigen Raum die „Zürcher Erklärung 2024“ unterzeichnet. Die Stellungnahme rückt die Potenziale der Museen und Sammlungen vor dem Hintergrund global erstarkender Nationalismen und Krisen weiter ins Bewusstsein von Öffentlichkeit, Politik und Medien.
Die „Zürcher Erklärung 2024“ ergänzt die im Mai 2019 publizierte „Heidelberger Stellungnahme“, in der die Dekolonisierung der Museumsarbeit gefordert wurde. Mit den Schlüsselbegriffen „Dialog, Expertise und Unterstützung“ zielte die erste Stellungnahme vor allem auf den transparenten Umgang mit der Sammlungsgeschichte und die Sammlungsobjekte.
„Die ‚Heidelberger Stellungnahme‘ hat weiterhin Gültigkeit, allerdings ist seit 2019 viel geschehen und für die Zukunft braucht es weitere Maßnahmen und vor allem vielfältige Unterstützung, vor allem auch finanzielle durch Stadt, Land und Bund. Dies gilt für alle in der Erklärung genannten Museen, nicht nur für den Umgang mit kolonialem Sammlungsgut in den Reiss-Engelhorn-Museen. Wir haben seit 2019 zwar viel erreicht – so gibt es inzwischen eine eigene Stelle für Provenienzforschung an unserem Haus. Doch für die Erforschung der Herkunftsgeschichte ethnologischer Objekte oder den Aufbau von Netzwerken mit Partnern aus den Herkunftsgesellschaften sind wir auf weitere Förderung angewiesen.“, stellt Dr. Sarah Nelly Friedland, rem-Direktorin Archäologie und Weltkulturen, fest.
„Zürcher Erklärung 2024“ (pdf)
Zur Heidelberger Stellungnahme 2019
Erfahren Sie mehr über den Umgang mit kolonialzeitlichem Erbe