Eine Zeitreise ans Mittelmeer verspricht die Ausstellung „Glanz der Antike“ in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen. Doch bevor das Abenteuer beginnt, tauchen die Besucher kurz in das Nachleben der Antike in der modernen Warenwelt und in die Entstehungsgeschichte der Sammlung ein. © rem, Foto: Maria Schumann
Die Entstehung der Mannheimer Antikensammlung geht auf den Kurfürsten Carl Theodor zurück. Er gab den antiken Kostbarkeiten einen festen Platz im Mannheimer Schloss und öffnete die Sammlung auch für Bürgerinnen und Bürger, die nach Voranmeldung und in „angemessenem Kleide“ erscheinen durften. Für das 18. Jahrhundert eine Sensation, denn Antikensammlungen waren in der Regel nur dem Adel vorbehalten. © rem, Foto: Maria Schumann
Porträt des Kurfürsten Carl Theodor mit dem Apollo-Tempel in Schwetzingen
Johann Peter Hoffmeister (1740 – 1772), um 1770
Öl auf Leinwand; H 50,8 cm; B 35,4 cm
Der Ausblick auf den Apollo-Tempel im Schlossgarten von Schwetzingen (links im Hintergrund) zeigt den Kurfürsten als Beschützer und Förderer der Wissenschaften und der Künste und setzt ihn gewissermaßen mit deren antikem Schutzherrn gleich. © rem, Foto: Jean Christen
Heute erstrahlen im historischen Kellergewölbe des Museums Zeughaus antike Schätze in neuem Glanz. Zu Beginn des Rundgangs begegnen die Besucher der Welt der Griechen. Hier heißt sie das „who is who“ der Gottheiten vom Olymp willkommen. Darstellungen auf kostbaren Vasen, wie Schalen und Salbölgefäßen, sowie vielen weiteren Kunstschätzen erzählen die Geschichten von Poseidon, Hera, Dionysos und anderen bekannten Gestalten der griechischen Mythologie. © rem, Foto: Maria Schumann
Poseidon und Amphitrite beim Opfer
Detail von einer Trinkschale (Kylix) vom Maler der Yale-Lekythos. Athen, um 470 v. Chr.
Ton, rotfigurige Maltechnik, rote Deckfarbe; H 12,1 cm, Dm 37,1 cm, Geschenk des Fördererkreises für die Reiss-Engelhorn-Museen.
Auf dem Innenbild der Schale steht Poseidon vor einem Stuhl mit hoher Rückenlehne. Er hält in seiner Linken den Dreizack und in seiner Rechten eine Opferschale, in die seine Gemahlin Amphitrite Wein aus einer Kanne gießt. Dass auch Götter Opfer darbringen, kann mit ihrer Vorbildfunktion für die Kultpraxis der Menschen erklärt werden. © rem, Foto: Maria Schumann
Theseus tötet Minotauros.
Wassergefäß (Hydria) des Ready-Malers. Athen, um 535 v. Chr.
Ton, schwarzfigurige Maltechnik, rote und weiße Deckfarbe. H 36 cm, Dm 31,5 cm
Zu den bekanntesten Helden in der Antike gehörte Theseus, Sohn des Poseidon und einer Sterblichen. Er musste in seiner Jugend ähnlich wie Herakles allerhand Abenteuer gegen gefährliche Wesen bestehen, die er tötete oder niederrang. © rem, Foto: Jean Christen
Für die Menschen im antiken Griechenland war die Welt vom Göttlichen durchdrungen, von wohl- oder übelwollenden Wesen, die besänftigt werden mussten. Religiöse Pflichten wie Kultrituale, Opferzeremonien und Gebete waren deswegen unbedingt zu erfüllen. In der Ausstellung sind beispielsweise Statuetten und Köpfe aus Ton zu sehen, die als Weihgeschenke in Heiligtümern gefunden wurden. © rem, Foto: Maria Schumann
Auch Beerdigung und Totenkult zelebrierten die Griechen nach festgelegten Riten. Jahrtausende alte Keramiken zeugen noch heute von der griechischen Vorstellung der Unterwelt und der Bestattungssitten. In der Ausstellung geben uns kunstvolle Malereien auf Salbölgefäßen faszinierende Einblicke. So verkörpert beispielsweise die Darstellung des Eros über dem Grabbau auf einem Weinmischgefäß aus Apulien eine schöpferische Macht, durch die man sich Unsterblichkeit erhoffen konnte. © rem, Foto: Maria Schumann
Lorbeerkranz als Grabbeigabe
Eventuell aus Zypern, 4. – 3. Jahrhundert v. Chr.
Gold, B 32 cm, H 10,7 cm (nach Montage)
Zur Ausstattung prachtvoller Gräber im antiken Griechenland gehörten auch Kränze aus Gold, die auf dem Kopf der Verstorbenen platziert wurden. Sie spiegeln den hohen gesellschaftlichen Status der Toten wider. © rem, Foto: Carolin Breckle
Bereits ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. blühte sowohl ein regionaler als auch ein intensiver überregionaler Handel im Mittelmeerraum. Unterwegs waren in der Antike nicht nur Waren und Menschen, sondern auch Ideen, Wissen und Technologien. In der Ausstellung betreten die Besucherinnen und Besucher die Rauminszenierung mediterraner Marktstände, um Lebensmittel der damaligen Zeit kennenzulernen. © rem, Foto: Maria Schumann
Segelschiff mit Steuermann, Vorratsgefäß (Halsamphora) aus dem Umkreis des Lysippides-Malers
Athen, um 520 – 510 v. Chr.
Ton, schwarzfigurige Maltechnik, weiße und rote Deckfarbe, H 31 cm, Dm 22 cm, Geschenk des Fördererkreises für die Reiss-Engelhorn-Museen
Der als Eberkopf gestaltete Rammsporn des schlank gebauten Schiffes spricht für die Darstellung eines Kriegsschiffs, allerdings fehlen die charakteristischen Ruder. Vielleicht ist hier doch ein Handelsschiff zu sehen. © Carolin Breckle
Im Zentrum der Markt-Inszenierung steht ein Vorratsgefäß, eine sogenannte Halsamphora. Sie zeigt auf einer Seite ein Segelschiff, auf der anderen Satyrn bei der Weinlese. Das Gefäß stammt aus dem Umkreis des Lysippides-Malers. Athen, um 520 – 510 v. Chr.
Ton, schwarzfigurige Maltechnik, weiße und rote Deckfarbe, H 31 cm, Dm 22 cm, Geschenk des Fördererkreises für die Reiss-Engelhorn-Museen © rem, Foto: Maria Schumann
Geometrische Deckelschale (Pyxis) mit Pferdegriff
Athen, 775 - 750 v. Chr.; H 23,5 cm, Dm 26 cm
In der geometrischen Keramik Griechenlands waren Darstellungen von Pferden besonders beliebt, die auch als plastisch geformte Deckelgriffe vorkamen. Pferdepyxiden wurden in reich ausgestatteten Männer- und Frauengräbern gefunden und belegen den hohen Rang der Verstorbenen, da sich nur wohlhabende Familien Pferde allein als Reittiere oder Rennpferde halten konnten.
Von ca. 900 v. Chr. bis ins späte 8. Jahrhundert v. Chr. verzierten die Griechen ihre Tongefäße mit geometrischen Mustern. Lineare Motive wurden dabei nicht wahllos angebracht, sondern sie betonen den Aufbau der Gefäße. Gemalt wurde mit Malschlicker, einem mit Wasser angesetzten und fein geschlämmten Ton, der sich nur in der Partikelgröße vom Material für das ganze Gefäß unterschied. © rem, Foto: Jean Christen
Weinkanne (Oinochoe) des Malers von Toronto. Korinth, um 630 / 620 v. Chr.
Ton, heller Überzug, schwarzbrauner Glanzton, rote, gelbe und weiße Deckfarbe; H 29,3 cm, Dm 20 cm.
Die Kanne mit dem kleeblattförmigen Ausguss zeigt einen Fries mit Steinböcken, einem Löwen, Panthern, einem Stier und einem Damhirsch, die als dunkle Silhouetten vor dem hellen Grund erscheinen. Der Tierfries belegt den wachsenden Einfluss von Motiven aus der orientalischen Welt in der griechischen Kunst. © rem, Foto: Maria Schumann
Kanne (Oinochoe) des Mannheimer Malers
Aus einem Grab in Orvieto, entstanden in Athen, 460 – 450 v. Chr.
Ton, rotfigurige Maltechnik, H 19,5 cm, Dm 11,6 cm
Weil nur wenige Signaturen von Kunsthandwerkern überliefert sind, nutzt die Forschung auf Anregung des englischen Archäologen J. D. Beazley für die Vasen Behelfsnamen. Sie basieren entweder auf charakteristischen Bildelementen oder Malweisen oder führen den Aufbewahrungsort des bedeutendsten Werkes eines Töpfers oder Malers, die Inventarnummer oder auch einen Sammlernamen auf. Daher kommt es auch zur Bezeichnung Mannheimer Maler.
Die drei Amazonen tragen typische orientalische Kostüme mit gemusterten Trikots, Lederpanzern und persischen Kopfbedeckungen. © rem, Foto: Jean Christen
Trinkbecher (Skyphos) des Rosen-Malers
Unteritalien, 350 – 325 v. Chr.
Ton, Gnathia-Keramik, rote weiße und gelbe Deckfarbe; H 7,5 cm, Dm 15,4 cm
Diese in Unteritalien entstandene Keramikart zeichnet sich durch kräftige Erdfarben wie Gelb, Braun, Rot, Orange und Violett aus. Sie wurden vor dem Brand aufgetragen und bilden einen deutlichen Kontrast zum schwarzen glänzenden Überzug.Der Rosen-Maler war um 350 – 330 v. Chr. tätig und gilt als Schlüsselfigur für die Entwicklung dieser Keramikgattung. © rem, Foto: Carolin Breckle
Die Männer der höheren Gesellschaft trafen sich abends zu einem besonderen Vergnügen, dem gemeinsamen Trinkgelage, Symposion (griech. gemeinsames Trinken) genannt. Sie lagen im Herrenzimmer (andron) auf gepolsterten Ruhebetten, aßen und tranken, unterhielten sich über Neuigkeiten aus Gesellschaft und Politik, trafen Absprachen über Heiraten oder Geschäfte und erörterten philosophische Themen. In der Ausstellung vermittelt eine Inszenierung einen Eindruck von einem Symposion. © rem, Foto: Maria Schumann
Auch Spiel und Sport kamen in der Antike nicht zu kurz. Neben dem Theater, Sport oder Wettkämpfen fand man Unterhaltung und Zerstreuung bei Würfel- und Brettspielen. Die in der Ausstellung gezeigte Amphora des Bareiss-Malers (um 530 – 525 v. Chr.) zeigt eine Szene aus dem Trojanischen Krieg: Achilleus und Aias in einer Kampfpause beim Brettspiel. Es handelt sich entweder um ein mit dem Backgammon verwandtes Spiel oder um das sogenannte Fünfsteinspiel, bei dem strategische Spielzüge entscheidend waren.
H 28,2 cm, Dm 19,4 cm © rem, Foto: Jean Christen
Etruskische Hausurne
Mittelitalien, 630 – 600 v. Chr.
Ton, H 33 cm, L 50,5 cm, B 25,3 cm
Urnen in Form von kleinen Häusern betrachteten die Etrusker offenbar als Wohnstätte der Verstorbenen. Gestaltet wurden sie nach realen Vorbildern, was besonders die Ausführung des Daches zeigt. In die Wände sind hier sich gegenüberstehende Löwengreife geritzt. © rem, Foto: Jean Christen
Etruskische Aschenurne in Menschengestalt (Kanopus)
Aus einem Grab in Podere Dolciano bei Chiusi, um 600 v. Chr.
Ton, Impasto-Keramik, H insgesamt 71,5 cm, B (Sessellehne) 39,5 cm
Die eiförmige Urne steht auf einem runden Thron mit geschwungener Lehne, dessen Form Metallvorbildern folgt. Derartige Möbel sind ein Indiz für den hohen sozialen Rang der Verstorbenen. An der Urne fallen die über den Bauch gelegten Arme auf. Der als Deckel dienende Kopf trug einen Ohrschmuck aus Metall, die mandelförmigen Augen waren mit einem anderen Material ausgefüllt.</p> <p>Menschengestaltige Urnen entstanden am Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. in der Gegend von Chiusi. Weil sie den ägyptischen Krügen für die Organe mumifizierter Toter ähneln, nennt man sie wie diese heute Kanopen. © rem, Foto: Carolin Breckle
Etruskische Aschenkiste mit Abschiedsszene. Chiusi, 2. Jh. v. Chr.
Ton, H 20,6 cm, L 30,3 cm
Die Vorderseite zeigt ein Ehepaar beim Abschied voneinander, flankiert von Dämonen des Todes, die nach etruskischem Glauben die Verstorbenen ins Jenseits geleiten. Links steht Charun mit dem Hammer, rechts Vanth mit einer Fackel. Die Tür im Hintergrund kann als Eingang zum Grab oder zur Unterwelt gedeutet werden.
© rem, Foto: Jean Christen
Etruskischer Feuerhaken
Aus einem Kammergrab in Petrignano, Mitte 5. Jahrhundert v. Chr.
Bronze, L 35,4 cm, B 7,7 cm
Mit dem in einer abgewinkelten rechten Hand endenden Haken schob man das Brennmaterial in einem Becken oder einer Herdstelle zusammen. © rem, Foto: Carolin Breckle
Denar des Caius Iulius Caesar (100 – 44 v. Chr.)
Spanien, Heeresmünzstätte, 46 – 45 v. Chr.
Silber, Dm 19 mm, 3,91 g
Auf der Vorderseite des Denars erscheint der Kopf der Venus mit Diadem, als Anspielung auf die mythische Ahnfrau Caesars, während auf der Rückseite ein Siegeszeichen (Tropaion) mit gallischen Waffen und Gefangene gezeigt wird. © rem
Wohnhäuser der römischen Oberschicht zeigten eine Ausstattung mit prächtigen Statuen und Bildwerken in unterschiedlichen Formaten. In der Präsentation findet sich beispielhaft ein Marmorfragment mit einem angreifenden Ziegenbock, das vom Rand einer Tischplatte (um 400 n. Chr.) stammt. © rem, Foto: Maria Schumann
Fragment eines römischen Sarkophagdeckels mit Jagdszene
Gefunden in Mannheim, Bonadies-Insel (1868); Rom (?), 2./3. Jh. n. Chr.
Marmor, H 34,2 cm, B 22,3 cm, T 5,2 cm
Wie das Fragment an seine Fundstelle im Hafengebiet gelangte, ist nicht mehr zu klären. Denkbar wäre ein verunglückter Transport entweder in antiker Zeit oder auch im 18. Jahrhundert, als Objekte aus Düsseldorf nach Mannheim gebracht wurden.
Die jagenden Eroten auf dem Deckel sind wie Figuren aus dem dionysischen Kreis oder Jahreszeiten mit der Hoffnung auf ein unbeschwertes Leben im Jenseits verbunden. © rem, Foto: Jean Christen
Handvotiv für Sabazios
1. – 2. Jahrhundert n. Chr., Privatsammlung
Bronze, H 24 cm, B 5 cm, T 3,8 cm
Sabazios, ein Gott thrakischen oder phrygischen Ursprungs, wurde in der römischen Religion mit Dionysos und Jupiter verbunden. Seine Anhänger erhofften sich ein Weiterleben im Jenseits, die Vergebung ihrer Sünden und Schutz im irdischen Leben. Er wurde hauptsächlich im häuslichen Bereich verehrt, daraus erklärt sich möglicherweise der Wunsch nach kleineren, tragbaren Kultgegenständen. Charakteristisch sind daher Votive in Form von Händen, die ursprünglich auf Stäbe gesetzt waren. Aus Bronze gefertigt, sind sie in der Regel unterlebensgroß und mit zahlreichen Symbolen ausgestattet. © rem, Foto: Carolin Breckle
Ein eigener Ausstellungsbereich richtet den Blick gen Osten: Der Orient war die Heimat zahlreicher antiker Hochkulturen. Das riesige Gebiet erstreckte sich von Zypern über Syrien, Mesopotamien und den Iran bis an den Indus. Die Oasenstadt Palmyra oder die Region Gandhara am Hindukush waren florierende Handelszentren. Sie galten als Schmelztiegel verschiedener antiker Kulturen. Die Besucher folgen in der Ausstellung der Route Alexanders des Großen von Kleinasien in den Vorderen und Mittleren Orient. Hier erwarten sie Prunkstücke aus dem heutigen Syrien oder Afghanistan. © rem, Foto: Maria Schumann
Große halbkugelige Schale mit dreieckigem Horizontalhenkel („milk-bowl")
White Slip II, späte BZ (1450 – 1200 v. Chr.)
© rem
Kanne mit Reliefdekor in Form von Weihrauchgefäßen und Lorbeer- und Efeuzweigen
Kleinasien, 1. Hälfte 1. Jahrhundert n. Chr., Privatsammlung
Bleiglasur-Keramik, H 22,5 cm, Dm 12,8 cm
Ein Gefäß vor dem Brand mit einer Glasur zu überziehen, war in Mesopotamien bereits um 1700 v. Chr. bekannt. In Kleinasien lässt sich die Herstellung derartiger Keramik seit dem späten 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. an mehreren Orten nachweisen. Mit der aus Blei, Eisen- und Kupferoxyden sowie Silicium bestehenden Glasur erzielte man verschiedene Abstufungen der Grundfarben Grün und Gelb. Die deutlich von Metallvorbildern beeinflusste Keramik entstand in einem aufwändigen Verfahren, das die Produkte kostspielig machte und dazu führte, dass sie nur für kurze Zeit gefragt waren. Dennoch fanden sie eine weite Verbreitung im ganzen Mittelmeerraum. © rem, Foto: Carolin Breckle
Statuette der Tyche von Antiocheia
Östlicher Mittelmeerraum, 2. Jahrhundert n. Chr. Privatsammlung
Bronze, H 10,7 cm, B 7 cm, T 4,5 cm
Statuette der Tyche von Antiocheia</strong></p> <p>Östlicher Mittelmeerraum, 2. Jahrhundert n. Chr. Privatsammlung</p> <p> Bronze, H 10,7 cm, B 7 cm, T 4,5 cm </p> <p>Die Statuette zeigt eine kleinformatige Kopie der Kultstatue der Stadtgöttin von Antiocheia am Orontes (heute Antakya, Türkei). Auf ihrem Kopf sitzt die charakteristische Mauerkrone, in der Hand hält sie Ähren und Mohnstängel. Neben ihrer Funktion als Beschützerin von Städten war Tyche auch die Göttin der glücklichen Fügung und des Wohlstands. © rem, Foto: Carolin Breckle
Statuette der Aphrodite mit Eros
Syrien, 2. Jahrhundert n. Chr. Privatsammlung
Marmor, H 19,5 cm, B 6,1 cm, T 3,1 cm
Die Göttin hält in der erhobenen Rechten eine Girlande, mit der Linken greift sie in ihren Mantel. Auf ihrer linken Schulter sitzt ein kleiner Eros. Vermutlich spiegelt die Statuette ein heute verlorenes, in der Antike berühmtes Kultbild der Aphrodite im Levanteraum wider. © rem, Foto: Carolin Breckle
Fragment eines Gefäßes in Form eines Kopfes
Östlicher Mittelmeerraum, Anfang 4. Jahrhundert n. Chr.
Olivbraunes Glas, H 6,5 cm, B 8 cm
Glasgefäße dieser Art wurden in eine Form geblasen, die aus zwei Hälften für Gesicht und Hinterkopf oder für ein weiteres Gesicht bestanden. Möglicherweise stellt das Fragment in Mannheim den Kopf des Dionysos/Bacchus dar. © rem, Foto: Maria Schumann
Henkelkrug mit Fadendekor
Östlicher Mittelmeerraum, 4. – 6. Jahrhundert n. Chr.
Grünblaues Glas, H 26,7 cm, Dm 6 cm
Das mit Spiral- und Schlaufenfäden verzierte Gefäß wird von einer dreistöckigen Henkelkonstruktion bekrönt. Ähnlich geformte Beispiele antiker Glaskunst haben oft eine Einschnürung im Körper, um zwei Röhren zu bilden. In ihnen bewahrte man Augenschminke (khol) auf, die mit einem Stäbchen entnommen wurde. © rem, Foto: Maria Schumann
Relieffragment mit Jüngling
Palmyra, frühes 1. Jahrhundert n. Chr., Privatsammlung
Kalkstein, H 26,2 cm, B 10,3 cm, T 8 cm
Die Grabkunst in der Wüstenmetropole Palmyras zeichnet sich durch eine strenge Frontalansicht aus. Der in hohem Relief gearbeitete Jüngling trägt die römische Tracht aus Tunika und Toga, während andere Bewohner der Stadt die parthische Tracht mit weiten Hosen und Kaftan beibehielten. © rem, Foto: Carolin Breckle
Trinkhorn (Rhyton) mit Pferdekörper
Bronze, 6. – 5. Jh. v. Chr.
L 16,8 cm, H 15,5 cm, Dm 9,5 cm © rem, Foto: Carolin Breckle
Achaimenidischer Becher
Iran, 4. Jahrhundert v. Chr., Privatsammlung
Silber, teilweise vergoldet, H 7 cm, Dm 9,5 cm
Der griechische Schriftsteller Herodot berichtet im 5. Jahrhundert v. Chr., dass die Perser – vor allem am Hof der achaimenidischen Großkönige – dem Wein sehr zugetan sind und ihn in großen Mengen trinken. Der im unteren Teil mit einem Zungenmuster verzierte Becher ist am Boden leicht einzogen und diese Vertiefung erlaubt es, mit dem darin sitzenden Mittelfinger das Gefäß besser zu halten. © rem, Foto: Carolin Breckle
Parthische, rechteckige Gürtelschnalle mit Elefant
2. – 1. Jahrhundert n. Chr., Privatsammlung
Bronze, H 4,1 cm, B 8,4 cm, T 0,9 cm
In Vorderasien war eine Tracht verbreitet, die ursprünglich von Reiternomaden stammte. Sie bestand aus einer weiten Hose und einem knielangen, kaftanartigen Hemd, das mit einem Gürtel ergänzt wurde. In Durchbruchsarbeit gestaltete Gürtelschließen zeigen häufig Götter- oder Herrscherbüsten. Die Darstellung eines Elefanten stellt eine Besonderheit dar. © rem, Foto: Carolin Breckle
Stehender Bodhisattva Maitreya mit großem Scheibennimbus
2. – 3. Jahrhundert n. Chr.
Basalt, H 58,5 cm
Bodhisattvas sind im buddhistischen Glauben vollendete Wesen, die ihren eigenen Eintritt ins Nirvana zurückstellen, um anderen Menschen auf ihrem Weg durch die Wiedergeburten zu helfen. Der Nimbus (Glorienschein) verweist auf ihre Heiligkeit. Die Blütezeit des Kushanreichs förderte die Ausbreitung des Buddhismus und die Entwicklung der Darstellung des Buddha als menschliche Gestalt im späten 1. Jahrhundert n. Chr. Dabei orientierten sich die Künstler an der indischen Kunst und gleichzeitig an griechisch-römischen Götterskulpturen. © rem, Foto: Jean Christen