Autor: Dr. Sylvia Mitschke

Restauratorin Dr. Sylvia Mitschke ist an den Reiss-Engelhorn-Museen für die Konservierung besonders empfindlicher Textilien sowie Objekten aus Leder und Federn zuständig. Um auch die Bedeutung der ihr anvertrauten Dinge zu bewahren, ist es für sie ein wichtiger Aspekt, sich mit VertreterInnen der Kultur, aus der das Objekt stammt, an den Tisch zu setzen. Privat ist sie gerne auf Reisen.

Kummer und Freude zugleich

In Zeiten knapper Kassen entwickeln sich manchmal selbst die Kernaufgaben eines Museums, wie zum Beispiel die Bestandserhaltung, zu einer Herausforderung. Gerade für nach außen unsichtbare Arbeiten lassen sich oft auch keine Möglichkeiten zur Drittmittelfinanzierung finden. Umso erfreulicher, dass die Ernst von Siemens Kunststiftung in den letzten beiden Jahren die Bearbeitung von Knüpfteppichen aus zwei rem-Sammlungen unterstützt hat. Beim aktuellen Projekt weckten persische Inschriften die Neugier der Restauratorinnen.

Frauen auf großer Fahrt

Im 19. Jahrhundert machten sich die ersten Touristen auf den Weg nach Ägypten, Italien oder Japan. Unter ihnen befanden sich auch zahlreiche Frauen. Dabei begleiteten sie nicht nur ihre Ehemänner – teils erhofften sie sich auch von Leiden zu kurieren oder folgten einer missionarischen Berufung. Einige waren nicht aus freien Stücken unterwegs, doch vielfach brachen sie einfach auf, um die Welt zu erkunden. Die hierfür notwendigen Vorbereitungen waren oftmals ungleich langwieriger als heute.