Stephanie Herrmann ist kuratorische Leiterin von ZEPHYR – Raum für Fotografie und Sammlungsleiterin des Forum Internationale Photographie an den Reiss-Engelhorn-Museen.
Walde Huth war eine herausragende Fotografin, deren oft unkonventioneller Stil nachfolgende Generationen geprägt hat. Wie kaum eine andere besaß sie ein Gefühl für anmutige Inszenierungen, vollendete Lichtsetzung und grafische Kontraste. Ob formale Sachaufnahmen, emphatische Portraits oder avantgardistische Modeaufnahmen – immer setzen ihre Aufnahmen die Menschen, Models wie auch simple Gebrauchsgegenstände perfekt in Szene.
Am 3. Dezember 1967 gelang Prof. Dr. Christiaan Barnard und seinem Team die erste erfolgreiche Herztransplantation. Auch wenn dieser Erfolg nicht von Dauer war – der Patient starb 18 Tage nach dem Eingriff – schrieb der 45-jährigen Südafrikaner mit dieser Operation, die noch kein Mediziner vor ihm gewagt hatte, Medizingeschichte. Am 8. November 2022 jährt sich der Geburtstag von Christiaan Barnard zum 100. Mal.
Die Kameras der Fotografen haben unzählige Momente im politischen wie auch im privaten Leben von Willy Brandt dokumentiert. Der Fotograf Robert Häusser porträtierte den damaligen Regierenden Bürgermeister Berlins und SPD-Kanzlerkandidaten in den schicksalshaften Tagen des Berliner Mauerbaus im August 1961. Vor 30 Jahren, am 8. Oktober 1992, verstarb der Ausnahmepolitiker.
Das Bild „Apfelbaum“ des schwedischen Fotografen Sten Didrik Bellander hält einen unbeschwerten Moment fest. Seit 70 Jahre lädt der Tag des Baumes zum Mitmachen ein. Auch beim Klimaschutz spielen Bäume eine wichtige Rolle.
Vor 20 Jahren veränderte sich die Welt. Zwei Flugzeuge schlugen in das World Trade Center ein. Die Bilder der zusammenstürzenden Zwillingstürme haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Eine Fotografie aus den rem-Sammlungen zeigt New York vor der Katastrophe und wirkt doch wie eine böse Vorahnung.
Heute streng verboten, aber für Ägypten-Touristen im 19. Jahrhundert war die Besteigung der Cheops-Pyramide ein besonderer Höhepunkt. Ob auch Carl und Anna Reiß die Stufen erklommen haben, ist nicht überliefert. Das Mannheimer Geschwisterpaar zog es gleich zweimal an den Nil.
Joseph Beuys feiert 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass schauen wir uns eine Fotografie aus den rem-Sammlungen genauer an. Was verraten die Atelieraufnahme und die Erinnerungen des Fotografen Pino Guidolotti über die Künstlerpersönlichkeit Beuys?
Alison Gernsheim (1911-1969) baute mit ihrem Mann Helmut eine der weltweit bedeutendsten Foto-Sammlungen auf. Sie teilten eine gemeinsame Leidenschaft und die Arbeit. Außerdem vollbrachte Alison auf eigenen Forschungsfeldern Pionierleistungen. Es ist an der Zeit, den Scheinwerfer auf sie zu richten.
Als die Geschwister Carl und Anna Reiß 1893 ihre große Weltreise antraten, die sie vom Hafen von Marseille ausgehend über China, Japan und Nordamerika wieder nach Mannheim führte, waren die beiden bereits ein im wahrsten Sinne des Wortes erfahrenes Reisegespann. Zahlreiche Reisen durch Europa und den Nahen Osten hatten sie bereits gemeinsam absolviert, bevor es sie dieses Mal in den Fernen Osten zog.
Unzählige Graffiti und Inschriften an den Pyramiden, der Sphinx und den kolossalen Portalfiguren von Abu Simbel zeugen bis heute von dem ungebrochenen Wunsch nach persönlicher Verewigung. Seit jeher verspüren Reisende beim Anblick der mächtigen Bauwerke des Alten Ägyptens Ehrfurcht und Begeisterung. Der tiefempfundene Wunsch, das Erleben eines solch erhebenden Moments für die Nachwelt zu dokumentieren, ist angesichts dieser emotionalen Ausnahmesituation und des starken Stimulus dieser magischen Orte nur allzu menschlich.