Museum auf Tour – Austausch mit Namibia
Manchmal bringt unsere Arbeit am Museum uns an weit entfernte Punkte der Erde. Als Museum, das auch im Bereich „Weltkulturen“ tätig ist, sollte das selbstverständlich sein. Trotzdem ist unsere letzte große Reise etwas Besonderes. Zu dritt waren wir zehn Tage lang in Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Der Grund: Die rem haben eine Kooperation mit dem Stadtmuseum Windhoek. Das Museum ist zwar kleiner als unseres und erst vor wenigen Jahren gegründet worden, aber im Grunde genommen sind wir beide Stadtmuseen und arbeiten auch mit der Stadtverwaltung zusammen. Unser Plan ist, gemeinsam eine Ausstellung zur Geschichte Windhoeks und Mannheims zu konzipieren.
Kernidee dieser Zusammenarbeit? Von den Stärken des jeweils anderen lernen und gemeinsam Brücken bauen – zum Beispiel, wenn es darum geht, wie Museen durch Bildungsarbeit und die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte dazu beitragen können, ein besseres interkulturelles Verständnis zu schaffen. Es geht um mehr als nur den Austausch von Wissen: Wir legen den Grundstein für eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen unseren Städten und Museen. Besonders im Fokus stehen dabei die Entwicklung effektiver Bildungsprogramme und Outreach-Projekte, die uns helfen, auch neue Zielgruppen – insbesondere Jugendliche – anzusprechen.
Während unseres zehntägigen Aufenthalts in Namibia haben wir nicht nur viel über die Arbeit unserer Kolleg:innen dort gelernt, sondern auch gemeinsam die ersten Ideen für ein großes, langfristiges Projekt entwickelt: Eine Ausstellung, die sich mit der gemeinsamen kolonialen Vergangenheit zwischen Deutschland und Namibia auseinandersetzt. Bei der Themenwahl haben wir uns ganz bewusst Zeit gelassen und alles Schritt für Schritt zusammen mit den namibischen Projektpartner:innen erarbeitet. Neben den Museumsteams haben wir auch zivilgesellschaftliche Akteure und Initiativen – wie den Arbeitskreis Kolonialgeschichte Mannheim – eingebunden, um sicherzustellen, dass die Ausstellung möglichst viele Stimmen und Perspektiven widerspiegelt.
Auch wenn diese erste Reise vorbei ist, bleibt die Wirkung nachhaltig. Der Fachkräfteaustausch hat nicht nur auf persönlicher Ebene neue Freundschaften und berufliche Verbindungen geschaffen, sondern auch den Weg für zukünftige Projekte geebnet. Wir sind fest entschlossen, die geplante Ausstellung umzusetzen und unsere Zusammenarbeit weiter auszubauen. Museen sind nicht nur Häuser, die Geschichte bewahren – sie sind Labore für die Zukunft und können eine aktive Rolle in der Bildung und im interkulturellen Dialog spielen. Mit diesem Austausch haben wir einen wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht.
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