Bildergalerie „Glaubensschätze“
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© Robert Häusser – Robert-Häusser-Archiv / Curt-Engelhorn-Stiftung, Mannheim
„Kreuz im Schatten“
- Robert Häusser
- 1942
- Fotografie
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Zu Beginn der Ausstellung „Glaubensschätze“ laden Fotografien des Mannheimer Künstlers Robert Häusser (1924 – 2013) zur Reflexion über den christlichen Glauben ein. Das Werk „Kreuz im Schatten“ entstand 1942. Das Kreuz steht im Zentrum des Bildes und symbolisiert die Vergänglichkeit im Gegensatz zum pflanzlichen Wachstum. Häusser besuchte oft Friedhöfe, vor allem in südlichen Ländern.

© Robert Häusser – Robert-Häusser-Archiv / Curt-Engelhorn-Stiftung, Mannheim

© Robert Häusser – Robert-Häusser-Archiv / Curt-Engelhorn-Stiftung, Mannheim

© Robert Häusser – Robert-Häusser-Archiv / Curt-Engelhorn-Stiftung, Mannheim

© rem, Foto: Maria Schumann
Beginn der Ausstellung „Glaubensschätze“
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Blickfang und Besuchermagnet im ersten Raum der Ausstellung „Glaubensschätze“ ist die imposante Figur des Jesuitenheiligen Franziskus Regis. Sie ist ein Werk des Mannheimer Hofbildhauers Paul Egell (1691 – 1752).

© rem, Foto: Jean Christen
Jesuitenheiliger Franziskus Regis
- Skulptur
- Paul Egell (1691 – 1752)
- um 1738
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Anlässlich der Heiligsprechung des Franziskus Regis wurde diese Skulptur von Paul Egell um 1738 für eine Supraporte im Jesuitenkolleg Mannheim angefertigt. Der Heilige erstrahlte dabei in Silber. So wollten die Jesuiten den Kult um den Heiligen aus ihren eigenen Reihen propagieren. Franziskus hatte sich im Languedoc vor allem Armen, Kranken und Prostituierten gewidmet. Daher wurde er später der Schutzpatron der Spitzenklöpplerinnen – eine Berufsgruppe, die wenig verdiente.

© rem, Foto: Jean Christen
Der Kopf Christi
- Bildhauerarbeit
- Paul Egell (1691 – 1752)
- um 1738
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Dieser Kopf Christi, eine Bildhauerarbeit von Paul Egell, entstanden um 1738, soll aus der ehemaligen Kapuzinerkirche in Mannheim stammen. Bemerkenswert ist die Darstellung von Leid und Emotion, die einst durch aufgemalte herablaufende Blutströme und Tränen noch unterstrichen wurde. Typisch für Egell ist das schmale hagere, fast vergeistigt wirkende Gesicht. Der Kopf ist eine Meisterleistung barocker Bildhauerkunst in Mannheim.

© rem, Foto: Lina Kaluza
Holzrelief der Theresa von Avila
- Holzrelief
- Paul Egell (1691 – 1752)
- um 1744
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Wie viele Künstler des Barock war auch Paul Egell zu Studienzwecken nach Rom gereist. Dort studierte er Gian Lorenzo Berninis Verzückung der hl. Teresa d’Avila in der Kirche S. Maria della Vittoria. Um 1744 entstand dieses Holzrelief. Die Heilige fand von Rom aus in der Gegenreformation eine starke Verbreitung. Sie galt den Künstlern aber auch als eine Meisterleistung eines schwer darstellbaren inneren Zustandes: Die Transverberation der hl. Teresa ist eine Vision, in der die Heilige bei der Durchbohrung des Herzens Schmerz empfand und zugleich in Liebe zu Gott entflammte. Aufgrund ihrer herausragenden intellektuellen Fähigkeiten ist Teresa die erste Frau der Geschichte, die zu einer Kirchenlehrerin erhoben wurde.

© rem, Foto: Maria Schumann
Höfische Sakrale Kunst
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
In diesem Ausstellungsabschnitt geht es um höfische sakrale Kunst. Im Mittelpunkt steht der um 1705 entstandene Hausaltar aus Augsburg. Aufgrund der kostbaren Materialien stammt der einst wohl viergeschossige Barockaltar aus einem höfischen Kontext.

© rem, Foto: Maria Schumann
Barocker Hausaltar
- Werk der Augsburger Silberkistler-Arbeiten
- um 1705
- Schildpatt, Elfenbein, grüngefärbtes Elfenbein, Silber, Goldauflagen, Ebenholz, Perlmutt
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Der Hausaltar weist eine sehr kunstfertige Ausführung und kostbare Materialien auf: unter anderem Schildpatt, Elfenbein, grüngefärbtes Elfenbein, Silber, Goldauflagen, Ebenholz, Perlmutt. Das Bildprogramm zeigt im Bereich der Mensa die Wächter am Grabe Christi, auf der Altartischplatte die Verkündigung an Maria als Intarsie, als Altarblatt in Silberguss die Taufe Christi, darüber die Kreuztragung als in Silber gegossenes Relief und darüber Gott Vater.
Über diese Silberreliefs, die der Werkstatt Johann Andreas Thelotts zugewiesen werden können, die Silberfolien, den Materialmix und den Altartyp lässt sich das Werk den Augsburger Silberkistler-Arbeiten um 1705 zuweisen. Diese Augsburger Werke waren immer wieder für fürstlich bzw. (fürst)bischöfliche Auftraggeber angefertigt worden. Das nächst verwandte Werk ist der Hausaltar des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn, der im Schönborn-Schloss Pommersfelden verwahrt wird.

© rem, Foto: Jean Christen
Porzellanplastik Hl. Elisabeth
- Frankenthaler Porzellan
- um 1765
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Nur wenige Jahre, nachdem Kurfürst Carl Theodor die Porzellanmanufaktur Frankenthal übernommen hatte, wurden dort kleine Statuen der Namenspatrone des Kurfürstenpaars Carl Theodor und Elisabeth Auguste gefertigt: ein hl. Carl Borromäus und eine hl. Elisabeth von Thüringen.
Die Porzellanplastik der „Elisabeth“ entstand um 1765. Elisabeth ist fürstlich gekleidet dargestellt, wie insbesondere der Hermelinmantel verdeutlicht. Zugleich wird durch die Münze in ihrer Hand, die sie einem Putto zu ihren Füßen reicht, auf ihre karitativen Werke verwiesen. Die Kurfürstin hatte 1766 den St. Elisabethen-Orden gegründet. Die Plastik ist ein vorzügliches Beispiel sakraler Werke in Porzellan.

© rem, Foto: Maria Schumann
Christusdarstellungen und Marienbilder
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Im Mittelpunkt der Ausstellung „Glaubensschätze“ ist das älteste sakrale Kunstwerk der Reiss-Engelhorn-Museen präsentiert: Ein Vortragekreuz des 12. Jahrhunderts. Kreuzförmig aufgestellte Vitrinen lenken den Blick auf Christusdarstellungen zur Linken, Marienbilder zur Rechten und den Rother Altar, einem bedeutenden Werk der Spätgotik, in der Hauptachse.

© rem, Foto: Jean Christen
Vortragekreuz
- Badisches Oberland
- entstanden um 1150
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Das Vortragekreuz entstand um 1150 und stammt aus dem Badischen Oberland. Es steht als Symbol der Erlösung aller Christen über die Konfessionen hinweg im Zentrum dieses Ausstellungsbereichs. Die eine Seite zeigt den Corpus Christi im in der Romanik üblichen Vier-Nagel-Typus. Es ist der über den Tod siegende Christus. Die andere Seite zeigt in Gravur das Lamm Gottes als Bild für das Messopfer. Ein Vortragekreuz wird beim Einzug in die Kirche der Prozession vorangetragen und dann auf dem Altar abgestellt.

© rem, Foto: Maria Schumann
Christusdarstellungen
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
In diesem Bereich, der Christusdarstellungen gewidmet ist, kamen qualitätvolle Gemälde und Bildhauerwerke der Sammlungen zur Ausstellung. Sie zeigen verschiedene Ereignisse der Passion Christi.

© rem, Foto: Maria Schumann

© rem, Foto: Jean Christen
Mondsichelmadonna
- Bodenseegebiet
- entstanden um 1520
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Die Madonna stammt aus dem Bodenseegebiet und entstand um 1520. Die schlanke Marienfigur ist mit dem Jesuskind im Arm und mit langem lockigen, offenem Haar – ein Hinweis auf die Jungfräulichkeit Mariens – gezeigt. Mantel, Szepter und Diadem deuten auf die Gottesmutter als Himmelskönigin. Ihren Namen Mondsichelmadonna verdankt sie der Mondsichel zu ihren Füßen. Diese Mariendarstellung basiert auf der Offenbarung des Johannes.

© rem, Foto: Maria Schumann
Blick auf die Skulpturengruppe „Marienkrönung“
- süddeutscher Raum
- um 1500
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Ein schönes Beispiel für den spätgotischen Realismus stellt die Skulpturengruppe „Marienkrönung“ aus dem süddeutschen Raum dar. Sie entstand um 1500. Maria ist in der Mitte einer Dreiergruppe dargestellt, in Demut knieend und mit vor der Brust gefalteten Händen. Christus und Gottvater werden durch die Reichsäpfel und Kronen als bereits dem Reich Gottes zugehörig gezeigt. Beide sind im Begriff, Maria die Krone auf das Haupt zu setzen. Mit diesem Bildtypus verbindet sich die Vorstellung von Maria als Himmelskönigin, nachdem sie mit Leib und Seele bereits zum Himmel aufgefahren ist. Denn sie wird in den Ort aufgenommen, von dem ihr Sohn herabgekommen war.

© rem, Foto: Jean Christen
Rother Altar
- aus der Ulmer Werkstatt von Niklaus Weckmann
- 1513
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Herzstück der Präsentation ist der Rother Altar von 1513. Er stammt aus der Ulmer Werkstatt von Niklaus Weckmann und ist ein herausragendes Beispiel gotischer Schnitz- und Altarkunst. Der nach seinem letzten Aufstellungsort Roth bei Sauldorf benannte Altar war einst ein Wandelaltar mit vermutlich bemalten Flügeln. Erhalten hat sich nur der Schrein: Maria als Himmelskönigin wird von zwei der drei „hl. Madl“ flankiert: der hl. Barbara mit dem Kelch und der hl. Katharina mit dem Fragment des Radls. Sie sind nach damaligem Schönheitsideal geschaffen. Außerdem sind zwei männliche Heilige ihnen zugesellt. Rechts außen der hl. Johannes d. Täufer, erkennbar an Lamm und härenem Gewand und der hl. Sebastian, der das Martyrium durch Pfeilbeschuß erlitt. Der Schrein mit den Figuren überdauerte die Wirren des 16. Jahrhunderts und wurde offenbar im späten 17. Jahrhundert, als das Heiligenprogramm neu an Aktualität gewann, mit zeitgemäßem Schmuck versehen. Mit Weinlaub umwundene gedrehte Säulen rahmen nun den Schrein.


© rem, Foto: Maria Schumann
Blick auf die Skulptur „Maria Immaculata“
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Gleichsam den Kirchenraum verlassend, erstrahlt am Ende der Ausstellung die Skulptur „Maria Immaculata“, eine Hausmadonna, entstanden um 1720 – 1730 in Mannheim. Sie steht für eine Marienikonographie, die mit der Gegenreformation große Bedeutung erhielt.

© rem, Foto: Jean Christen
Skulptur „Maria Immaculata“
- Mannheim
- entstanden um 1720 – 1730
- Museum Zeughaus
- Ausstellung „Meisterstücke aus den Sammlungen“
- Ausstellungsbereich „Glaubensschätze“
Immer wieder wurde von den Theologen diskutiert, wie von einer sündhaften irdischen Jungfrau ein Gott geboren werden konnte. Nach Meinung der Gelehrten mußte bereits Maria frei von Sünde gewesen sein. Über Jahrhunderte rang die Kirche damit diese Lehrmeinung durchzusetzen. Im frühen 18. Jahrhundert wurde die unbefleckte Empfängnis ein vorgeschriebenes Fest der katholischen Kirche. Nun mehrten sich die Darstellungen Mariens als Siegerin über die gesamte sündhafte Welt. Bei der Sandsteinskulptur deutet eine um die Weltkugel gewundene Schlange auf die Überwindung des Bösen, während die Mondsichel und die Putti, die die Gottesmutter empor schweben lassen, auf das apokalyptische Weib der Offenbarung verweisen. Die Skulptur der „Maria Immaculata“ stand ursprünglich in einer Nische über dem Portal von Palais Dalberg in Mannheim.