„MenschenZeit“
zurück

© rem, Foto: Rebecca Kind
Der lange Weg der Menschwerdung
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
Der Ausstellungsbereich „MenschenZeit“ widmet sich den Themenbereichen Menschwerdung und der Steinzeit. Unsere Abstammungsgeschichte, rekonstruiert über seltene Fossilfunde, ähnelt eher einem Busch als einem Stammbaum. Es gibt viele kleine, sich kreuzende Äste und keine eindeutige, direkte Abstammungslinie.


© rem, Foto: Jean Christen
Werkzeuge des Homo heidelbergensis
- Mauer bei Heidelberg
- ca. 600.000 Jahre alt
- Jurahornstein
- Länge 2 – 5 cm
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
1907 wurde in Mauer der Unterkiefer eines Urmenschen im Sand einer ehemaligen Neckarschlinge gefunden. Einige Jahre später fand man dort auch Steinwerkzeuge. Es sind einfache, nur wenig bearbeitete Abschläge und Kernsteine aus Jurahornstein, das direkt vor Ort vorkommt.


© rem, Foto: Rebecca Kind
Schaber des Neandertalers
- Le Moustier (Dordogne, Frankreich)
- Moustérien, ca. 40.000 Jahre alt
- Feuerstein
- Länge 6,7 cm; Breite 4,5 cm; Durchmesser 2 cm
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
Schaber wie dieser zeigen nicht nur, dass Neandertaler Meister der Steinwerkzeugherstellung waren. Sie konnten auch Felle und Häute bearbeiten und trugen Kleidung. Die abgerundete, stumpfe Kante ermöglichte das Reinigen der Rohhaut von Fleischresten, ohne Löcher darin zu reißen.


© rem, Foto: Rebecca Kind
„Familientreffen“ an einem Wendepunkt der Geschichte
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
Neandertaler und anatomisch moderne Menschen sind sich über Jahrtausende begegnet und haben sich vermischt. Am Ende ist der Neandertaler verschwunden und nur wir blieben. Doch er lebt weiter in unseren Genen: Unser Erbgut stammt zu ungefähr 1% vom Neandertaler ab.


© rem, Foto: Jean Christen
Pferde-Darstellung
- Laugerie Basse
- Magdalénien, ca. 14.000 – 12.000 Jahre alt
- Knochen (Rentierschulterblatt)
- Länge 7,3 cm; Breite 8,7 cm
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
Die hier gezeigte Seite des Knochens trägt eine Pferde-Darstellung, deren Bewegung durch die Vervielfältigung der Beine symbolisiert wird. Die andere Seite, deutlich schwieriger zu lesen, trägt die statische Darstellung zweier Pferde, die sich ein Paar Beine teilen. Solche Vereinigungen von Gegensätzen sind häufig in der paläolitischen Kunst.


© rem, Foto: Rebecca Kind
Der älteste Bogen der Welt?
- Mannheim Vogelstang, „Vogelstanger See“
- ca. 17.600 Jahre vor heute
- Holz (Kiefer, Pinus sylvestris)
- Länge 36,5 cm; Durchmesser: 2,5 cm
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
Das seltene Stück aus einem Kiefernast zeigt Spuren von Bearbeitung, die an ein Bogenfragment denken lassen. Der Bogen wäre ungefähr ein Meter lang und zur Jagd auf Kleinwild geeignet gewesen. Der Fund zeigt auch, dass es hier zu der Zeit mehr und größere Bäume gab, als man lange dachte.


© rem, Foto: Rebekka Kind
Mikrolithen
- Ilvesheim
- Mesolithikum, ca. 10.500 – 7.500 Jahre vor heute
- Feuerstein
- Länge 0,5 – 3 cm
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
Nach dem Ende der Eiszeit setzte die Wiederbewaldung ein. Die Jäger und Sammler lebten überwiegend auf erhöhten Dünenrücken, wo ihre Werkzeuge liegen geblieben sind. Diese sind oftmals so klein, dass die Forscher sie lange Zeit übersehen haben.


© rem, Foto: Rebecca Kind
Der Mensch wird sesshaft und Nahrungshersteller
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
Vor 7.500 Jahren brachten Einwanderer eine neue Lebensweise mit sich: Sie bauten Feldfrüchte an, züchteten Tiere und wohnten in massiven Häusern an einem festen Ort. Nach und nach übernahmen alle Jäger und Sammler der Region diese Lebensweise.


© rem, Foto: Verena Thiemann
Pfahlbautextil mit eingewebtem Muster
- Robenhausen (Schweiz)
- Neolithikum, ca. 4.300 – 2.400 c. Chr.
- Leinen
- Länge 4 cm; Breite 2 cm
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
In den See-Sedimenten sind die Textilien nicht zerfallen, sondern haben Kohlenstoff angereichert und sind schwarz geworden (Inkohlung). Man kann immer noch die hohe Qualität der Arbeit erkennen, die mit viel Sorgfalt und Können ausgeführt wurde.


© rem, Foto: Rebecca Kind
„Pfund Butter“ (livre de beurre). Rohmaterialblock, für den Handel zugerichtet
- Grand Pressigny (Touraine, Frankreich)
- Neolithikum, 2.500 – 2.000 c. Chr.
- Feuerstein
- Länge 30 cm; Breite 10,8 cm; Durchmesser 4 cm; Gewicht 1.543 g
- Museum Weltkulturen
- Ausstellung „Versunkene Geschichte – MenschenZeit“
Im Neolithikum entstehen erste regelrechte Minen, um Feuerstein im großen Stil abzubauen und zu vertreiben. Solche Minen befinden sich neben dem Grand Pressigny auch in Spiennes (Hainaut, Belgien) und in Rijkholt (Maastricht, Niederlande). Hier zeigt sich eine erste Aufgabenteilung in der Gesellschaft.