Schuh („Lotusfuß“)
- China, Ende des 19. Jahrhunderts
- Holz und rote Seide
- Das Objekt wird im Depot verwahrt.
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war es in China üblich, bereits jungen Mädchen die Zehen zu brechen und ihre Füße durch feste Bandagen zu verkrüppeln. Ziel war das Schönheitsideal eines möglichst kleinen „Lotusfußes“, der als besonders attraktiv und erotisch galt. Die Frauen bezahlten diese Deformation mit andauernden Schmerzen, Infektionen und Folgekrankheiten, mangelnder Bewegungsfreiheit und einer Gebundenheit an das Haus, das sie nicht mehr verlassen konnten. Der Bewegungsmangel führte auch zur Gewichtszunahme, was ebenfalls dem Schönheitsideal entsprach. Nur Frauen aus bäuerlichen Schichten, die Arbeitskräfte auf den Feldern benötigten, und später im Zuge der Industrialisierung die Arbeiterinnen waren teilweise von dieser Praxis verschont worden. Erst 1949 wurde die Deformation der Füße endgültig verboten.
Orange The World: Beendigung der Gewalt gegen Frauen
Ein Beitrag anlässlich der UN-Kampagne „Orange The World“, die seit 1991 auf Gewalt aufmerksam macht: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Bei der Aktion „Orange the World“ werden zum Beispiel Gebäude in der Farbe orange angestrahlt, um auf das wichtige Thema für den Schutz und die Chancengleichheit von Mädchen und Frauen in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Wir haben uns überlegt, welche Objekte in unseren Sammlungsbeständen zu diesem wichtigen Thema etwas erzählen können. Es sind Objekte aus verschiedenen Zeiten und Kulturen, die uns heute noch zum Nachdenken bewegen. Mehr über die Aktion „Orange the World“ unter www.unwomen.de