Selbstbildnis Maria Elisabeth Ziesenis
- Maria Elisabeth Ziesenis (1744 – 1796)
- 1776
- Pastellmalerei auf Papier
- 52 x 40 cm
Über die Künstlerin
Maria Elisabeth Ziesenis wurde in Frankfurt am Main geboren. Sie war die Tochter des als Fürstenporträtmaler angesehenen Johann Georg Ziesenis d. J. (1716 – 1776). 1749 zog die Familie nach Mannheim um, wo der Vater zehn Jahre als Porträtmaler tätig war, bevor er 1760 Hofmaler in Hannover wurde.
Die Tochter Maria Elisabeth, die ebenfalls das Porträtfach einschlug, betätigte sich hauptsächlich als Miniatur- und Pastellmalerin. Bis 1776 hatte sie den Vater betreut und nach dessen Tod geheiratet. 1780 wurde sie Mitglied der Kasseler Kunstakademie und war damit eine der ersten Frauen überhaupt in dieser Position. Zu ihrer Legitimation stellte sie ein Pastellbildnis von sich aus, bei dem es sich um das 1776 entstandene Mannheimer Porträt einer bislang unbekannten Dame mit Haube handeln könnte. Als Indiz dafür spricht der Vergleich mit ihrem späteren Selbstbildnis bei der Pastellmalerei, auf dem sie den gleichen markanten Ohrring trägt. Dieses Gemälde in Kopenhagen, das sie beim Porträtieren ihrer Eltern zeigt, wurde bislang stets dem Vater Johann Georg zugeschrieben. Zur späten Reputation kam 1786 für die außergewöhnliche Künstlerin noch die der Mutterrolle hinzu, nachdem sie mit 42 Jahren eine Tochter geboren hatte.
Das Gemälde befindet sich derzeit im Depot der Reiss-Engelhorn-Museen und ist nicht öffentlich ausgestellt.
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