Erforschung von Objekten aus Togo

Die Sammlungen der deutschen Kolonialisten Friedrich Rigler (1864 – 1930), Gaston Thierry (1866 – 1904) und Valentin von Massow (1864 – 1899) stellen mit annähernd 200 ethnographischen Objekten aus Nord-Togo einen wichtigen Teil der Afrika-Sammlung an den Reiss-Engelhorn-Museen dar. Es handelt sich unter anderem um Waffen, Musikinstrumente, Ritualobjekte, Kleidungsstücke und Schmuck. Bedeutende Sammlungsbestandteile aus den ehemaligen afrikanischen Kolonien, darunter auch Togo, gelangten durch einen staatlichen Ringtausch badischer Museen im Jahr 1935 in die Bestände des damaligen Reiß-Museums. Sie stammten aus den großherzoglichen Sammlungen in Karlsruhe.

Togo war von 1884 bis 1914 deutsche Kolonie. Die Mehrheit der Objekte aus dem ehemaligen Deutsch-Togo entstammen ähnlich wie die Bumiller-Sammlung militärischen „Strafexpeditionen“, die zwischen 1896 und 1900 zur Erweiterung der deutschen Kolonialherrschaft und zur Bekämpfung widerständiger Bevölkerungsgruppen in nördlichen Teilen des Gebiets stattfanden.

Dank einer Förderung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg können die Objekte aus Togo näher erforscht und untersucht werden. Im aktuellen Forschungsprojekt greifen wir Kulturgüter aus der ehemaligen deutschen Togo-Kolonie auf und spüren ihre erwerbsgeschichtlichen Hintergründe auf. Diese Aufgabe übernimmt der togoische Kulturwissenschaftler Oussounou Abdel-Aziz Sandja, der sich bereits während seines Studiums an der Universität von Lomé intensiv mit der kolonialen deutschen Vergangenheit seines Landes beschäftigt hat. 

Schutzamulett, Süd-Togo, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

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