Die Sammlungen des Forums Internationale Photographie

Der Sammlungsbestand des Forums Internationale Photographie basiert auf drei bedeutenden Säulen, die die Zeit von den Anfängen der Fotografiegeschichte bis zur Gegenwart umspannen. Sie werden in regelmäßigen Szenenwechseln der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Sammlung historischer Fotografien enthält einzigartige Reisebilder und ethnografische Fotografien des 19. Jahrhunderts. Sie wurden größtenteils von den Geschwistern Reißauf ihren Weltreisen gesammelt und nach Mannheim gebracht. Heute sind sie von unschätzbarem Wert. Das Robert-Häusser-Archiv enthält den gesamten fotografischen und bibliografischen Nachlass mit über 60.000 Negativen, Bildern und Dokumenten Robert Häussers, ein bedeutender Fotografen der Gegenwart. Der zeitgenössische Teil der Helmut-Gernsheim-Fotosammlung ist von internationalem Rang. Sein gesamtes Archiv und seine Bibliothek bilden Grundstock für die international orientierten, wissenschaftlichen Forschungen zur Fotogeschichte an den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim.

Historische Reisefotografien

Aus der Sammlungsgeschichte der Reiss-Engelhorn-Museen resultieren die Sammlungen der Geschwister Carl (1843 – 1914), Anna (1836 – 1915) und Wilhelm (1838 – 1908) Reiß sowie die Fotosammlung von Jakob August Lorent (1813 – 1884).

Fotografien der Geschwister Reiß

Die historische Sammlung der Geschwister Reiß enthält Reisebilder sowie ethnografische Fotografien aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. 4.000 einzigartige Albuminpapierabzüge von Fotografien, die die Familienmitglieder auf ihren Reisen in Indien, Ceylon, China und Japan, den Vereinigten Staaten und in vielen Ländern Europas, in Syrien, dem Libanon, Palästina, Arabien, Ägypten, Tunesien, Kolumbien, Ecuador, Brasilien und in anderen Ländern gesammelt haben.

Fotografien von Jakob Lorent

Zum Bestand der Sammlung Lorent gehören Reisefotografien aus dem ehemaligen Königreich Württemberg, die zwischen 1865 und 1867 entstanden sind. Einzigartige Dokumente sind die 36 Ansichten von Jerusalem, die Lorent 1864 fotografierte.

Der Bestand ethnographischer Aufnahmen aus der Abteilung Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen ergänzen die Sammlungen.

Das Robert-Häusser-Archiv

Mit dem Fotoarchiv des 1924 in Stuttgart geborenen Robert Häusser, das der Künstler 2003 dem Forum Internationale Photographie übergeben hat, wird der Bestand des Forums um eine international anerkannte Sammlung eines bedeutenden Fotografen der Gegenwart erweitert. Häusser, ein Pionier der zeitgenössischen Fotografie, gehört zu den wenigen international anerkannten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit. Mit seiner unverwechselbaren Handschrift hat er Maßstäbe gesetzt. Schon in den 50er und 60er Jahren sind seine Arbeiten in Galerien und Museen ausgestellt worden. Er überlässt dem Forum mehr als 60.000 Dokumente, Fotografien, Negative und Farbdias seiner herausragenden künstlerischen Arbeit. Darunter befinden sich zahlreiche Ikonen der Fotografie, die heute zum kollektiven Bildbewusstsein der klassischen Moderne gehören. Des Weiteren umfasst das Robert-Häusser-Archiv Publikationen und Bücher, Zeitschriften und Rezensionen.

Das Helmut-Gernsheim-Archiv

Seit Beginn des Jahres 2002 verwaltet das Forum Internationale Photographie den zeitgenössischen Teil der Fotosammlung des Pioniers der Fotogeschichte und bedeutenden Sammlers Helmut Gernsheim (1913 – 1995). Es handelt sich um eine Kollektion, die vor allem Arbeiten von Fotografen des 20. Jahrhundert umfasst. Das einzigartige Material besteht aus verschiedenen Sparten der Fotografie (Bildjournalismus, Sachfotografie, Porträt, Landschaft, Tiere, Tanz, Theater und künstlerische Positionen) und bildet eine wertvolle Basis für die internationale Forschung zur Fotogeschichte. Die Sammlung umfasst ca. 10.000 Werke. Des Weiteren zählen auch sein künstlerisches Oeuvre als Fotograf sowie seine umfangreiche Fotobibliothek zum Helmut-Gernsheim-Archiv.