Über die Ausstellung
Die Ausstellung „gesichtslos – Frauen in der Prostitution“ widmet sich einem gesellschaftlichen Tabuthema: Frauen in der Prostitution. Sie sind täglich damit konfrontiert, ihre wahre Identität zu verbergen. In der Gesellschaft verstecken sie ihr Gesicht, träumen „gesichtslos“ von einem anderen Leben. Die Ausstellung basiert auf Erfahrungsberichten von Frauen, die in der Prostitution arbeiten. Oft sind es Frauen, die ihre Heimatländer verlassen haben, um der dortigen Perspektivlosigkeit zu entkommen und in Deutschland ein neues Leben unter besseren Bedingungen anzufangen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus.
Der Fotograf Hyp Yerlikaya hat die Frauen zusammen mit der Beratungsstelle Amalie über zwei Jahre mit der Kamera begleitet. In seinen Bildern hält er Menschen, Situationen und Orte mit Mitteln der Inszenierung fest. Insgesamt 40 Bilder und begleitende Texte erzählen die Geschichte dieser Frauen – ihrer Ängste und Sorgen, aber auch ihrer Träume und Hoffnungen. Obwohl 2017 das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten ist, führt die Mehrheit der Frauen ein Leben abseits der sozialen Wahrnehmung. Nur wenigen von ihnen gelingt der Ausstieg. Die gesellschaftliche Sichtbarmachung und die Anregung eines öffentlichen Diskurses über die oftmals prekären Lebens- und Arbeitswelten von Prostituierten in Deutschland sind Anliegen dieses Projektes.
Über Amalie
Die Beratungsstelle Amalie des Diakonischen Werks Mannheim bietet seit 2013 Frauen in der Prostitution Hilfe, Beratung und Begleitung in belasteten Lebenssituationen. Erfahren Sie mehr über die Arbeit der Beratungsstelle für Frauen in der Prostitution unter www.amalie-mannheim.de
Publikation
Zur Ausstellung ist das Begleitbuch „gesichtslos – Frauen in der Prostitution“ erschienen. Es hält die prekäre Lebenswirklichkeit von Frauen in der Prostitution im Zusammenwirken von Fotografien und Texten fest. Texte: Julia Wege, Stephanie Herrmann, mit Fotografien von Hyp Yerlikaya. Das Buch ist im Nünnerich-Asmus Verlag erschienen.
Im Museum vergriffen.